Presse-Mitteilung
Chiemgau-Zeitung
Premiere
für „Fair-Suchung“ im Kino Bei
der ersten Kostprobe hat ihnen die Fair-Suchung offensichtich geschmeckt Prien
– Die Ernennung zur Fair-Trade-Gemeinde Ende 2018 war für Prien
Ansporn, eine neue, fair produzierte Schokolade herauszubringen. Die
Priener „Fair-Suchung“ gibt es in zwei Geschmacksrichtungen. Unterstützt
von der Priener Initiative für Eine Welt und dem Weltladen Prien wurde
sie bei einer Matinee in Mike´s Kino vorgestellt. Trotz Sonnenschein hatten viele Besucher den Weg ins
Kino gefunden. In einem Film erfuhren sie, wie eine ivorische Kakao-Bäuerin,
die Mitglied einer Selbsthilfeorganisation ist, ihre kleine Plantage an
der Elfenbeinküste anbaut und pflegt. Ganz
ohne Kinderarbeit
Die Zuschauer erfuhren, wie mühsam und aufwendig die
Produktion von Kakaobohnen ist und wie Familien als Kakao-Bauern überleben
können – dank einer fairen Entlohnung und ganz ohne Kinderarbeit. Ein weiterer Film porträtierte den Grassauer
Bio-Milchbauern Jakob Sichler, der die gesamte Milch seiner 40 bis 50 Kühe
in Naturland-Qualität an die Berchtesgadener Molkereigenossenschaft zu
einem guten Fixpreis abliefere und dennoch sein Auskommen nur über die
zusätzliche Vermietung von Ferienwohnungen erzielen könne. Bürgermeister Jürgen Seifert rief dazu auf, sich
darauf zu fokussieren, was vor Ort beeinflusst werden könne. Wie der Film
aufgezeigt habe, könne aufgrund mangelnder Nachfrage nur rund ein Drittel
der fair produzierten Kakaobohnen auch in den Fairen Handel verkauft
werden. Mit einem veränderten Konsumverhalten könne der Verbraucher dafür
sorgen, dass sich dies ändere und damit weit mehr fair gehandelte
Produkte in Umlauf kämen. Auch der Breitbrunner Künstler Wast Huber kam zu
Wort, der in Reimen seine Kreation erläuterte. Huber hat mit
Chiemsee-typischen Motiven das Etikett für die „Fair-Suchung“
gestaltet. Christl Bodler vom Weltladen erläuterte, dass alle Zutaten aus
reiner Bio- und Fair-Trade-Qualität bestünden. Anschließend ließen sich die Gäste die in
Zartbitter- sowie in Vollmilch-Geschmack erhältliche Bio-Schokolade
schmecken. Das Urteil aller war überaus positiv. „Wir sind sehr zufrieden, die Resonanz war insgesamt
hervorragend“, freute sich am Ende Mitorganisatorin Almuth von Königslöw,
Vorsitzende der Initiative für Eine Welt. Angela Kind, Marktgemeinderätin der Grünen, die die
Ernennung Priens zur Fair-Trade-Gemeinde angeregt und vorangetrieben
hatten, zeigte sich begeistert, dass sich so viele Menschen für den
Fairen Handel interessierten. Inge Messerschmitt von der „Steuerungsgruppe
Fair-Trade-Gemeinde“, die Aktionen plant und begleitet, sagte schließlich:
„Und jetzt wäre es schön, wenn ganz viele Einzelhandelsgeschäfte
diese Schokolade in ihr Sortiment mit aufnehmen würden.“ Die
Verbraucher werden es zu schätzen wissen.“ Die Chiemgau-Zeitung hat bei der Matinee mit einigen Gästen
über Fairen Handel und die neue Priener Schokolade gesprochen. Der Priener Waldorfschul-Lehrer für Geografie und
Entwicklungspolitik, Berthold Spötzl, war mit der ganzen Familie
gekommen, Frau Christine sowie den Söhnen Gabriel und Florentin. „Wir
achten sehr da-rauf, fair gehandelte Produkte zu kaufen. Es freut mich
heute ganz besonders, zu sehen, für wie vielen Menschen es ein Anliegen
ist, Fair-Trade voranzubringen,“, sagte Spötzl. Geschmacksfrage
unentschieden
In der Geschmacksfrage gab es ein Familien-internes
Unentschieden. Gabriel mochte lieber die Vollmilch-Variante, Florentin
bevorzugte Zartbitter. Daisy Matjasic aus Bernau sagte, sie mache sich viele
Gedanken und große Sorgen, wie die Kontinente sich gegenseitig
ausbeuteten. „Erst dadurch entstehen ja die Flüchtlingsströme
beziehungsweise werden damit weiter unterstützt. Das hört nicht auf,
bevor die reichen Staaten diese Zusammenhänge erkennen, akzeptieren und
gegensteuern.“ Ihr sagte die zartbittere Variante mehr zu. Sylvia Bernau aus Marquartstein erzählte, dass sie
bei der Verleihung des Titels Fair-Trade-Gemeinde mit dem Gospelchor auf
der Bühne gestanden hatte. „Während dieser Veranstaltung ist mir ein
Licht aufgegangen. Jetzt klinke ich mich immer mehr in dieses Thema ein
und möchte das Ehrenamt gerne auch unterstützen.“ Der Film über die Kakao-Bäuerin an der Elfenbeinküste
habe ihr ganz besonders gut gefallen, weil er so motivierend war. „Sonst
sind solche Dokumentationen oft sehr deprimierend.“
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PRIENER
INITIATIVE für EINE WELT e. V.
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