Presse-Mitteilung
Chiemgau-Zeitung

Premiere für „Fair-Suchung“ im Kino
03.04.2019

 

Bei der ersten Kostprobe hat ihnen die Fair-Suchung offensichtich geschmeckt
Von links: Künstler Wast Huber, der das Etikett gestaltet hat, Grünen-Gemeinderätin Angela Kind,
Almuth von Königslöw, Vorsitzende der Priener Initiative für Eine Welt
und Biomilch-Landwirt Jakob Sichler aus Grassau. Foto: Berger

Prien – Die Ernennung zur Fair-Trade-Gemeinde Ende 2018 war für Prien Ansporn, eine neue, fair produzierte Schokolade herauszubringen.

Die Priener „Fair-Suchung“ gibt es in zwei Geschmacksrichtungen. Unterstützt von der Priener Initiative für Eine Welt und dem Weltladen Prien wurde sie bei einer Matinee in Mike´s Kino vorgestellt.

Trotz Sonnenschein hatten viele Besucher den Weg ins Kino gefunden. In einem Film erfuhren sie, wie eine ivorische Kakao-Bäuerin, die Mitglied einer Selbsthilfeorganisation ist, ihre kleine Plantage an der Elfenbeinküste anbaut und pflegt.

Ganz ohne Kinderarbeit

Die Zuschauer erfuhren, wie mühsam und aufwendig die Produktion von Kakaobohnen ist und wie Familien als Kakao-Bauern überleben können – dank einer fairen Entlohnung und ganz ohne Kinderarbeit.

Ein weiterer Film porträtierte den Grassauer Bio-Milchbauern Jakob Sichler, der die gesamte Milch seiner 40 bis 50 Kühe in Naturland-Qualität an die Berchtesgadener Molkereigenossenschaft zu einem guten Fixpreis abliefere und dennoch sein Auskommen nur über die zusätzliche Vermietung von Ferienwohnungen erzielen könne.

Bürgermeister Jürgen Seifert rief dazu auf, sich darauf zu fokussieren, was vor Ort beeinflusst werden könne. Wie der Film aufgezeigt habe, könne aufgrund mangelnder Nachfrage nur rund ein Drittel der fair produzierten Kakaobohnen auch in den Fairen Handel verkauft werden. Mit einem veränderten Konsumverhalten könne der Verbraucher dafür sorgen, dass sich dies ändere und damit weit mehr fair gehandelte Produkte in Umlauf kämen.

Auch der Breitbrunner Künstler Wast Huber kam zu Wort, der in Reimen seine Kreation erläuterte. Huber hat mit Chiemsee-typischen Motiven das Etikett für die „Fair-Suchung“ gestaltet. Christl Bodler vom Weltladen erläuterte, dass alle Zutaten aus reiner Bio- und Fair-Trade-Qualität bestünden.

Anschließend ließen sich die Gäste die in Zartbitter- sowie in Vollmilch-Geschmack erhältliche Bio-Schokolade schmecken. Das Urteil aller war überaus positiv.

„Wir sind sehr zufrieden, die Resonanz war insgesamt hervorragend“, freute sich am Ende Mitorganisatorin Almuth von Königslöw, Vorsitzende der Initiative für Eine Welt.

Angela Kind, Marktgemeinderätin der Grünen, die die Ernennung Priens zur Fair-Trade-Gemeinde angeregt und vorangetrieben hatten, zeigte sich begeistert, dass sich so viele Menschen für den Fairen Handel interessierten.

Inge Messerschmitt von der „Steuerungsgruppe Fair-Trade-Gemeinde“, die Aktionen plant und begleitet, sagte schließlich: „Und jetzt wäre es schön, wenn ganz viele Einzelhandelsgeschäfte diese Schokolade in ihr Sortiment mit aufnehmen würden.“ Die Verbraucher werden es zu schätzen wissen.“

Die Chiemgau-Zeitung hat bei der Matinee mit einigen Gästen über Fairen Handel und die neue Priener Schokolade gesprochen.

Der Priener Waldorfschul-Lehrer für Geografie und Entwicklungspolitik, Berthold Spötzl, war mit der ganzen Familie gekommen, Frau Christine sowie den Söhnen Gabriel und Florentin. „Wir achten sehr da-rauf, fair gehandelte Produkte zu kaufen. Es freut mich heute ganz besonders, zu sehen, für wie vielen Menschen es ein Anliegen ist, Fair-Trade voranzubringen,“, sagte Spötzl.

Geschmacksfrage unentschieden

In der Geschmacksfrage gab es ein Familien-internes Unentschieden. Gabriel mochte lieber die Vollmilch-Variante, Florentin bevorzugte Zartbitter.

Daisy Matjasic aus Bernau sagte, sie mache sich viele Gedanken und große Sorgen, wie die Kontinente sich gegenseitig ausbeuteten. „Erst dadurch entstehen ja die Flüchtlingsströme beziehungsweise werden damit weiter unterstützt. Das hört nicht auf, bevor die reichen Staaten diese Zusammenhänge erkennen, akzeptieren und gegensteuern.“ Ihr sagte die zartbittere Variante mehr zu.

Sylvia Bernau aus Marquartstein erzählte, dass sie bei der Verleihung des Titels Fair-Trade-Gemeinde mit dem Gospelchor auf der Bühne gestanden hatte. „Während dieser Veranstaltung ist mir ein Licht aufgegangen. Jetzt klinke ich mich immer mehr in dieses Thema ein und möchte das Ehrenamt gerne auch unterstützen.“

Der Film über die Kakao-Bäuerin an der Elfenbeinküste habe ihr ganz besonders gut gefallen, weil er so motivierend war. „Sonst sind solche Dokumentationen oft sehr deprimierend.“

Sie fand beide Geschmacksrichtungen gut.

 

 




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