Presse-Mitteilung
Chiemgau-Zeitung

London, Paris, Taipeh – und Prien
13.11.2018

 

Grünen-Marktgemeinderätin Angela Kind warf Bürgermeister Jürgen Seifert einen Ball mit Weltkarten-Motiv zu, der fair hergestellt worden ist. Seifert soll ihn an Priener Schulen weitergeben, damit diese motiviert werden, auf Bälle aus Kinderarbeit zu verzichten. Berger
© Anita Berger, Foto Berger-Prien

Prien – London, Rom, Paris, San Francisco, Taipeh – und jetzt Prien.

Die Marktgemeinde reiht sich jetzt offiziell ein in die illustre Runde der Fair-Trade-Gemeinden in aller Welt. Sie setzen Zeichen für fairen Handel und unterstützen damit insbesondere Produzenten von Lebensmitteln an armen Ländern, also zum Beispiel Kleinbauern in Afrika.

Die Initiative, sich für den Titel „Fair-Trade-Gemeinde" zu bewerben, war von den Priener Grünen ausgegangen. Der Marktgemeinderat hatte das einstimmig unterstützt. Prien hat die Kriterien übererfüllt und konnte jetzt die Verleihung des Gütesiegels feiern.

Carina Bischke von Transfair sagte bei der Verleihung, dass Prien die Voraussetzungen hervorragend erfüllt habe. Statt der nötigen vier Einzelhändler, die faire Produkte im Sortiment haben müssten, könne die Marktgemeinde auf elf Geschäfte verweisen, statt zwei Restaurants gebe es in Prien drei, die faire Speisen anbieten. Zu den Läden gehören unter anderem der Priener Regionalmarkt, der Weltladen und „Werner´s Naturalien“.

Der Verein Transfair mit Sitz in Köln verleiht in Deutschland das Gütesiegel „Fair-Trade-Gemeinde“ nach einem festen Kriterienkatalog. Darin ist zum Beispiel auch festgeschrieben, dass in Sitzungen des Kommunalparlaments fairer Kaffee oder Tee ausgeschenkt sowie einem weiteren Produkt aus fairem Handel angeboten werden muss, zum Beispiel Obst. Auch bei öffentlichen Veranstaltungen, für die die Gemeinde oder eine ihrer Tochtergesellschaften (Prien Marketing GmbH und Chiemsee Marina GmbH) verantwortlich zeichnet, soll künftig nach Möglichkeit faire Produkte angeboten werden. Darauf hatte sich der Marktgemeinderat in seiner Oktobersitzung verständigt.

Eine weitere Vorgabe von Transfair ist es, dass jedes Jahr mindestens eine Veranstaltung zum Thema in einer „Fair Trade“-Gemeinde stattfinden soll. Eine Steuerungsgruppe, die im Rahmen der Bewerbung gegründet worden war, soll dafür Sorge tragen, dass das Thema fairer Handel weiter in den Köpfen und öffentlich in Prien präsent bleibt.

Kinder der Franziska-Hager-Grundschule hatten bei der Feier im Chiemsee Saal die zahlreichen Besucher aufs Thema eingestimmt.

Bürgermeister Jürgen Seifert sagte, er sei stolz, dass Prien mit dem Titel ein Zeichen setze. Besonders freue er sich, dass diese Auszeichnung nicht mit monetären Mitteln, sondern ausschließlich durch persönliches und ehrenamtliches Engagement erreicht worden sei. Denn es gehe nicht nur um fair gehandelte Produkte, die Idee dahinter sei viel größer. „Es geht darum, ein Netz über die Welt zu spannen. Und auch darum, dass in jeder Region Heimat geschaffen sowie ein funktionierender Wirkungskreislauf installiert und gehalten wird“.

Grünen-Marktgemeinderätin Angela Kind, die federführend den Stein zur Bewerbung ins Rollen gebracht hatte, sagte, es gehe um mehr Gerechtigkeit, damit landwirtschaftliche Produzenten, hier wie in sogenannten Drittländern, ein Auskommen hätten, aber auch darum, Fluchtursachen zu vereiteln.

Die Feierstunde sei nicht das Ende, sondern der Anfang. Sie setze sich weiter dafür ein, dass noch mehr Priener Einzelhändler Fair-Trade-Produkte anbieten, sagte Kind.

Schüler der Kommunalen Realschule stellten ihre Erkenntnisse über fairen Handel vor, die sie im Rahmen eines Schulprojekts zum Thema Konsum zusammengetragen hatten.

Zur musikalischen Umrahmung der Veranstaltung sangen die Swingin Voices sowie der Chor der Kommunalen Realschule afrikanische und spanische Lieder.

Im Foyer konnten sich die Besucher bei Kostproben von der Qualität fairer Produkte überzeugen und bei einer Modenschau von der Attraktivität fair gehandelter Mode.

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