Presse-Mitteilung
Chiemgau-Zeitung
London,
Paris, Taipeh – und Prien
Grünen-Marktgemeinderätin
Angela Kind warf Bürgermeister Jürgen Seifert einen Ball mit
Weltkarten-Motiv zu, der fair hergestellt worden ist. Seifert soll ihn an
Priener Schulen weitergeben, damit diese motiviert werden, auf Bälle aus
Kinderarbeit zu verzichten. Berger Prien
– London, Rom, Paris, San Francisco, Taipeh – und jetzt Prien. Die
Marktgemeinde reiht sich jetzt offiziell ein in die illustre Runde der
Fair-Trade-Gemeinden in aller Welt. Sie setzen Zeichen für fairen Handel
und unterstützen damit insbesondere Produzenten von Lebensmitteln an
armen Ländern, also zum Beispiel Kleinbauern in Afrika. Die
Initiative, sich für den Titel „Fair-Trade-Gemeinde" zu bewerben,
war von den Priener Grünen ausgegangen. Der Marktgemeinderat hatte das
einstimmig unterstützt. Prien hat die Kriterien übererfüllt und konnte
jetzt die Verleihung des Gütesiegels feiern. Carina
Bischke von Transfair sagte bei der Verleihung, dass Prien die
Voraussetzungen hervorragend erfüllt habe. Statt der nötigen vier
Einzelhändler, die faire Produkte im Sortiment haben müssten, könne die
Marktgemeinde auf elf Geschäfte verweisen, statt zwei Restaurants gebe es
in Prien drei, die faire Speisen anbieten. Zu den Läden gehören unter
anderem der Priener Regionalmarkt, der Weltladen und „Werner´s
Naturalien“. Der
Verein Transfair mit Sitz in Köln verleiht in Deutschland das Gütesiegel
„Fair-Trade-Gemeinde“ nach einem festen Kriterienkatalog. Darin ist
zum Beispiel auch festgeschrieben, dass in Sitzungen des
Kommunalparlaments fairer Kaffee oder Tee ausgeschenkt sowie einem
weiteren Produkt aus fairem Handel angeboten werden muss, zum Beispiel
Obst. Auch bei öffentlichen Veranstaltungen, für die die Gemeinde oder
eine ihrer Tochtergesellschaften (Prien Marketing GmbH und Chiemsee Marina
GmbH) verantwortlich zeichnet, soll künftig nach Möglichkeit faire
Produkte angeboten werden. Darauf hatte sich der Marktgemeinderat in
seiner Oktobersitzung verständigt. Eine
weitere Vorgabe von Transfair ist es, dass jedes Jahr mindestens eine
Veranstaltung zum Thema in einer „Fair Trade“-Gemeinde stattfinden
soll. Eine Steuerungsgruppe, die im Rahmen der Bewerbung gegründet worden
war, soll dafür Sorge tragen, dass das Thema fairer Handel weiter in den
Köpfen und öffentlich in Prien präsent bleibt. Kinder
der Franziska-Hager-Grundschule hatten bei der Feier im Chiemsee Saal die
zahlreichen Besucher aufs Thema eingestimmt. Bürgermeister
Jürgen Seifert sagte, er sei stolz, dass Prien mit dem Titel ein Zeichen
setze. Besonders freue er sich, dass diese Auszeichnung nicht mit monetären
Mitteln, sondern ausschließlich durch persönliches und ehrenamtliches
Engagement erreicht worden sei. Denn es gehe nicht nur um fair gehandelte
Produkte, die Idee dahinter sei viel größer. „Es geht darum, ein Netz
über die Welt zu spannen. Und auch darum, dass in jeder Region Heimat
geschaffen sowie ein funktionierender Wirkungskreislauf installiert und
gehalten wird“. Grünen-Marktgemeinderätin
Angela Kind, die federführend den Stein zur Bewerbung ins Rollen gebracht
hatte, sagte, es gehe um mehr Gerechtigkeit, damit landwirtschaftliche
Produzenten, hier wie in sogenannten Drittländern, ein Auskommen hätten,
aber auch darum, Fluchtursachen zu vereiteln. Die
Feierstunde sei nicht das Ende, sondern der Anfang. Sie setze sich weiter
dafür ein, dass noch mehr Priener Einzelhändler Fair-Trade-Produkte
anbieten, sagte Kind. Schüler
der Kommunalen Realschule stellten ihre Erkenntnisse über fairen Handel
vor, die sie im Rahmen eines Schulprojekts zum Thema Konsum
zusammengetragen hatten. Zur
musikalischen Umrahmung der Veranstaltung sangen die Swingin Voices sowie
der Chor der Kommunalen Realschule afrikanische und spanische Lieder. Im
Foyer konnten sich die Besucher bei Kostproben von der Qualität fairer
Produkte überzeugen und bei einer Modenschau von der Attraktivität fair
gehandelter Mode. |
PRIENER
INITIATIVE für EINE WELT e. V.
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