Presse-Mitteilung
Chiemgau-Zeitung
Zartbittere
Priener „Fair-Suchung“
Prien
– Seit Mitte November 2018 steht Prien in einer Reihe mit London, Rom,
San Francisco und Paris. Diese
Metropolen sind Fair-Trade-Städte. Vor drei Monaten bekam die
Marktgemeinde auch dieses Gütesiegel verliehen. Das Logo wird demnächst
auch eine Schokoladenverpackung zieren. Prien bekommt eine faire
Vollmilch- und Zartbitterschokolade mit lustigem Etikett. König
Ludwig II. hält eine Tafel Schokolade in der Hand, ein Trachtenpaar tanzt
vor der Kulisse der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, aus dem Schornstein
des Raddampfers steigt Rauch auf, eine Gämse springt über das
Gipfelkreuz der Kampenwand: Diese und einige weitere Motive zeugen von
jeder Menge Lokalkolorit auf dem Etikett. Entworfen hat es der Huber Wast
aus Breitbrunn, weithin bekannt als Maler und als Hauptdarsteller im
Kult-Erfolgsstück „Der Himmegugga“ im Theaterzelt in Riedering. Eigentlich
gibt es faire Priener Schokolade schon seit 2012 – allerdings bisher in
eher unüblichen 80-Gramm-Portionen und „nur“ im Weltladen in der
Geigelsteinstraße und bei Werners Naturalien an der Hochriesstraße. Die
Priener Initiative für Eine Welt, die den Weltladen lange Jahre in
Eigenregie betrieb, hatte die „Fair-Suchung“ erfunden. Im Weltladen
lagern noch beachtliche Mengen im speziellen Schokoladen-Kühlschrank. Demnächst
kommen aber auch Feinschmecker auf ihre Kosten, die nicht immer nur
Vollmilch-Geschmack möchten. Die neue Auflage der Priener
„Fair-Suchung“, so der doppeldeutige Name, gibt es als 100-Gramm-Tafel
und zusätzlich in der Geschmacksrichtung „Zartbitter“. Am
31. März soll sie im Rahmen einer Matinee in Mikes Kino vorgestellt
werden. Der Film dazu hat einen sehr ernsten Hintergrund. Er stellt
die üblichen Bedingungen bei der Produktion von Kakaobohnen dar. Es geht
laut Almuth von Königslöw um Unterbezahlung, Kinderarbeit und die
Verschleppung Tausender Kinder aus ihrer Heimat in Nachbarländer als
billige Arbeitskräfte. Von
Königslöw leitet die „Steuerungsgruppe Fair Trade Town Prien“. Die
Marktgemeinde darf das Gütesiegel führen, weil es genug Einzelhändler
gibt, die faire Produkte im Sortiment haben und Restaurants mit fairen
Gerichten auf der Speisekarte. Nur
Milchpulver aus Berchtesgaden Für
die Herstellung der neuen „Fair-Suchung“ hat sich die Steuerungsgruppe
einen neuen Partner gesucht: die Gepa gilt als Pionier des fairen Handels
in Deutschland, die Abkürzung steht für „Gesellschaft zur Förderung
der Partnerschaft mit der Dritten Welt“. Die Gepa wird für die beiden
Priener Geschmacksrichtungen Milchpulver aus der Region verarbeiten. Es
stammt laut von Königslöw ausschließlich aus dem Produktionsbereich der
Molkerei Berchtesgadener Land, die wiederum das ökologische
„Naturland“-Zertifikat führen darf. Dieses Gütesiegel zeichnet auch
Jakob Sichler aus. Der Bio-Bauer aus Grass au liefert seine Milch nur nach
Berchtesgaden und soll im Rahmen der Matinee im Priener Kino die
Herstellungsprozesse erklären. Die
GEPA garantiert laut von Königslöw die Herstellung der fairen Schokolade
ohne Gen-Soja, ohne Emulgatoren, ohne künstliche Ersatzstoffe und ohne künstliche
Aromen. In
die Läden kommen wird die „Fair-Suchung“ zum Verkaufspreis von 1,80
Euro je Tafel. Überlegungen hinsichtlich einer Rabattierung für Endverkäufer
sind noch im Gange. Im Vorfeld hatte sich schon der Gewerbeverein
PrienPartner gemeldet und signalisiert, dass er die fairen Süßigkeiten
unterstützen will. Vermutlich wird es eine interne Rückerstattung für
diejenigen Mitgliedsbetriebe des Gewerbevereins geben, die Kontingente der
Schokolade im Weltladen ordern, wo die Bestellungen gesammelt werden.
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PRIENER
INITIATIVE für EINE WELT e. V.
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